Anti-Bias

Vorurteilsreflektierter Pädagogik für die Praxis.

Junge Frauen umarmen sich in einer Linie aufgestellt und lachen

Was ist Anti-Bias?

Anti-Bias: Ein Lehr- und Lernansatz für vorurteilsbewusstes Denken und soziale Inklusion.

Das englische Wort "Bias" bedeutet übersetzt "Voreingenommenheit" oder aber auch "Einseitigkeit". In der pädagogischen Arbeit zielt der Anti-Bias-Ansatz darauf ab, eine Schieflage, die aufgrund von einseitigen Sichtweisen und Vorurteilsstrukturen entsteht ins Gleichgewicht zu bringen und Diskriminierungen entgegenzuwirken.

Vielfalt im Bildungs-Alltag bedeutet nicht automatisch gelungene soziale Inklusion. Soziale Inklusion ist ein Prozess der nur gelingen kann, wenn Rahmenbedingungen dafür geschaffen werden, so dass alle ihre Potentiale optimal entfalten können. Ein entscheidendes Element hierfür ist eine vorurteilsbewusste Haltung aller Menschen und ihre Bereitschaft, jeglicher Form von Exklusion und Diskriminierung entschieden entgegenzutreten.

Anti-Bias als Schlüsselqualifikation

Interkulturelle, anti-diskriminierende wie auch demokratische Kompetenzen gewinnen immer mehr an Bedeutung und sind in einer Einwanderungsgesellschaft eine immer wichtigere Voraussetzung im beruflichen, wie auch privaten Handeln. Bereits jedes zweite Kind stammt aus einer Familie mit Zuwanderungsgeschichte.

Die genannten Kompetenzen bereits bei Kindern zu fördern ist daher besonders wichtig, da die Weiterbildung und Entstehung von Vorurteilsstrukturen schon in diesem Lebensabschnitt geprägt werden. Damit "Vor-Vorurteile" kleinerer Kinder nicht zu festen Vorurteilen werden, brauchen sie vorurteilsbewusste Erwachsene. Denn, wer sich frühzeitig mit den vielen Formen des Andersseins auseinandersetzten kann, lernt spielend Einfühlungsvermögen und Respekt.

Die Anti-Bias Fortbildung versteht sich als Hinführung zu relevanten Fragestellungen wie Kulturverständnis und kommunikation im interkulturellen Kontext. Dabei geht es sowohl um Kenntnisse und Wissen von Fakten und Zusammenhängen, als auch darum, die eigene Anschauung und Position zu Fragen der Integration und Interkulturalität zu beleuchten.

Das Thema der Anti-Bias-Arbeit ist es, eine intensive und erfahrungsorientierte Auseinandersetzung mit Macht und Diskriminierung zu ermöglichen und die Entwicklung alternativer Handlungsansätze zu diskriminierenden Kommunikations- und Interaktionsformen zu fördern.

"Anti-Bias ist eine lebenslange Reise,
die in uns selbst beginnt."

Louise Derman-Sparks

Anti-Bias in der Schule

Anti-Bias ist am effektivsten, wenn Schulen einen systemischen, proaktiven Ansatz verfolgen, der Anti-Bias in alle Aspekte ihrer Kultur, Politik und Pädagogik integriert.

Der Anti-Bias Lehransatz zielt darauf ab, das Verständnis für Unterschiede und ihren Wert für eine respektvolle und zivile Gesellschaft zu erhöhen und aktiv gegen Vorurteile, Stereotypen und alle Formen der Diskriminierung in Schulen und Gemeinschaften anzugehen.

Es umfasst einen integrativen Lehrplan, der verschiedene Erfahrungen und Perspektiven widerspiegelt, Unterrichtsmethoden, die das Lernen aller Schülerinnen und Schüler fördern, sowie Strategien zur Schaffung und Aufrechterhaltung sicherer, integrativer und respektvoller Lerngemeinschaften.

Eine grundlegende Lehre besagt, dass Vorein-genommenheit gelernt wird. Wenn Vielfalt (Unterschiede aufgrund von Rasse, Religion, Geschlechtsidentität, sexueller Orientierung, Sprache, Kultur, Lernstil, sozioökonomischer Klasse, Körperbau und Fähigkeiten) nicht geschätzt oder respektiert wird, können schädliche Verhaltensweisen wie Beschimpfungen, Mobbing und soziale Ausgrenzung entstehen.

Die Anti-Bias Ansatz entwickelt das Wissen und kritische Denken der Schülerinnen und Schüler in folgenden Bereichen:

  • Grundbegriffe in Bezug auf Voreingenommenheit und Diskriminierung.
  • Die verschiedenen Dimensionen der persönlichen und kulturellen Identität.
  • Auswirkungen von Kultur und Unterschieden auf die Kommunikation.

Der Anti-Bias Ansatz bietet Schülern, Pädagogen und Familien die Möglichkeit, voneinander und übereinander zu lernen und Wege zu erkunden, um durch Bewusstsein, Intervention und persönliches Handeln gegen Vorurteile und Vorurteile vorzugehen.

Anti-Bias ist am effektivsten, wenn Schulen einen systemischen, proaktiven Ansatz verfolgen, der Anti-Bias in alle Aspekte ihrer Kultur, Politik und Pädagogik integriert. Ein umfassender Anti-Bias-Plan beinhaltet daher ein fortlaufendes, schulweites Engagement zur Förderung einer Kultur des Respekts und der Integration

Betzavta als Methodenseminar

Lernen Sie die Didaktik und Methodik von Betzavta im Rahmen eines Methodenseminars kennen.
Grundidee:
Programm zur Demokratieerziehung
trainingsdauer:
1-3 Tage
Besonderheiten:
Lerninhalte der Betzavta Methode lassen sich nur im Gruppenprozess erfahren.
trainingsdauer:
Programm zur Demokratieerziehung

Anti-Bias als Methodenseminar

Lernen Sie die Didaktik und Methodik von Anti-Bias im Rahmen eines Methodenseminars kennen.
Grundidee:
Vorurteilsreflektierter Pädagogik für die Praxis
trainingsdauer:
1-3 Tage
Ziel:
  • Sensibilisierung für Diskriminierung
  • Menschen motivieren und befähigen, Diversität zu respektieren und Diskriminierung zu widerstehen
  • Entwicklung diskriminierungskritische Handlungsstrategien
Zielgruppe:
  • Für alle Jugendlichen und Erwachsene, die neugierig sind und Interesse an einem fairen und gleichgestellten miteinander haben, ohne dass besondere Vorkenntnisse erwartet werden müssen.
  • Für Erziehende und Lehrende, die Interesse daran haben eine Methode kennenzulernen, die zu sehr eindrücklichen und nachhaltigen Lernerfahrungen führen kann.
  • Für Führungskräfte, zur Stärkung der Persönlichkeit und der Erweiterung der Führungskompetenz.

Das Training

Ablauf

Neben einem Kennenlern-Workshop und Einstiegs-Workshops können auch mehrtägige Workshop-Formate (Vertiefungen) vereinbart werden. Eine längerfristige Zusammenarbeit bietet sich bei Interesse an einer vertiefenden Fortbildungsreihe an, z.B. einer fachlichen Begleitung z.B. bei Strukturänderungen von Einrichtungen.

Gerne erstellen wir Ihnen individuelle Angebote mit unterschiedlichen Fortbildungsmodulen und Schwerpunktthemen. Unser Training ist praxisnah und knüpft an den Erfahrungen an, welche Sie aus ihrem privaten als auch beruflichen Alltag mitbringen. Wir legen Wert auf ganzheitliche Lernerfahrungen, darum nutzen wir eine große Methodenvielfalt.

Anti Bias, Betzavta und interkulturelle Workshops leben von ihren gruppendynamischen Prozessen, da es dabei um ein gemeinsames Von- und Miteinanderlernen geht. Die Trainings werden jeweils an die Bedürfnisse, Hintergründe und Ressourcen der interessierten Gruppen wie Kollegien oder Teams, Schulklassen, Vereinen oder Initiativen angepasst.

Zu unserem Grundverständnis gehört, dass Bildung für alle Menschen frei zugänglich sein muss. Sollte Ihnen nicht ausreichend Mittel zur Verfügung stehen, versuchen wir mit Ihnen gemeinsam andere Wege zu finden.

Wir empfehlen eine Teilnehmerzahl von 8-18 Personen.

Kosten

Die Seminarkosten bestehen aus:

  • 2 Trainer-innen-Honoraren
  • Fahrtkosten (nach Reisekostengesetz)
  • Material & Verwaltungsaufwand
  • Raummiete (falls notwendig)
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